Laden wird zum zentralen Thema
Die Ladeinfrastruktur hat die Reichweite als größte Herausforderung bei der konsequenten Umsetzung von E-Mobilität abgelöst. Mehr als die Hälfte der Befragten (58 %) lädt überwiegend oder ausschließlich zu Hause und macht das zur gängigsten Lade-Art. 38 % der Befragten nutzen die Ladeinfrastruktur beim Arbeitgeber. Zwischenladen unterwegs ist bereits alltäglich und wird von 88 % der Befragten regelmäßig genutzt, knapp ein Fünftel der Befragten lädt sogar überwiegend an öffentlichen Ladestationen. Hier enthüllt der E-Mobility-Barometer aber auch großes Potenzial: Denn rund ein Viertel der Befragten verfügen noch über gar keine Ladeinfrastruktur zu Hause. Zwei große aktuelle Hürden zeigen sich, nämlich die rechtliche Situation für Genehmigung und Betrieb von Wallboxen in Gebäuden und die Fachberatung bei der Installation.
„Die Unklarheiten beim Errichten von Ladeanlagen in Wohngebäuden oder Garagen führen zu großer Unsicherheit. Hier ist der Gesetzgeber gefordert, Komplexität zu reduzieren und für einfache Genehmigungsprozesse zu sorgen. Am besten wäre eine One-stop-Shop Lösung statt der aktuellen Aufteilung auf unterschiedlichste Behörden“, sagt Aichmaier.
Der Barometer zeigt auf, dass Ladelösungen zu Hause oder im Unternehmen oft deutlich leistungsintensiver installiert werden, als nötig wäre. So werden Ladestationen mit 22 kW beantragt und errichtet, obwohl die meisten E-Fahrzeuge nur ein Viertel dieser Kapazität nutzen können. „Das ist auf allen Ebenen Verschwendung. Unnötige Ladeleistungen verursachen überhöhte Kosten, vergeuden Netzleistung und verschulden unnötige Engpässe am Standort“, so Heimo Aichmaier. „Hier braucht es dringend eine bessere Qualifizierung von E-Technikern. Die Installation muss konkret auf den Kundenbedarf eingehen, um Anlagen dann zielgerichtet, sorgfältig und kostensparend zu planen. Sonst rechnet sich die Investition nicht.“